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2009 – und Blick zurück auf 1991

3 Jahre hatte sich unsere Sehnsucht nun aufgestaut. Endlich war es wieder so weit: Mitte Juli 2009 landeten wir in Quito. Schon bald fiel uns die positive Stimmung der Menschen auf, sie planten für die Zukunft, sie redeten wenig von den üblichen wirtschaftlichen Problemen, der Kriminalität und anderen Unsicherheiten. Bei der Fahrt durchs Land sahen wir dann, dass überall an der Infrastruktur gebaut wurde und viele Menschen hier eine Beschäftigung gefunden hatten. Die vielen Streiks und Auseinandersetzungen der Jahre zuvor sowie die neue Politik von Rafael Correa hatten also doch verbesserte Lebensbedingungen eingeleitet.

Für uns war es natürlich eine Riesenfreude, dass dort, wo wir eine Zeit gelebt und mitgearbeitet hatten, sich die Situation erkennbar verbesserte. Natürlich, in den Städten -- und Lago Agrio ist jetzt wirklich eine Stadt -- ist der Wohlstand größer und er ist auch dort nicht gleichmäßig verteilt, aber ein paar Schnappschüsse, die die Veränderungen in etwa 18 Jahren zeigen, sagen vielleicht mehr als viele Worte:

Lago Agrio 1991 Lago Agrio 2009

1991 ist es auf den Schotterstraßen praktisch unmöglich, sich mit einem Zweirad zu bewegen. Abgesehen davon, fehlt den meisten Menschen das Geld, selbst für ein Fahrrad.

2009 sind viele Straßen im Zentrum asphaltiert und eine Ausfahrt mit -- zumindest einem Teil -- der Familie ist der große Stolz eines Familienvaters.

Kinderhaus 1991 Kinderhaus 2009

Das Kinderhaus im Sommer 1991, anlässlich des Besuchs der Eltern.

Das Kinderhaus 2009, jetzt ist davor eine Fußgängerzone (!) und Blumeninseln.

Die Kindergärten werden jetzt vom Staat geführt, und zumindest in Lago Agrio scheint das zu funktionieren. Daher ist im Kinderhaus „Los Almendros“ derzeit kein Kindergartenbetrieb, sondern das Haus wird als Hort genutzt und bietet Nachmittagsbetreuung und Lernhilfe. Señora Melania ist noch immer agil und voller Tatendrang. Dem Wunsch ihrer Kinder, in die „bessere“ Umgebung von Quito zu übersiedeln, hat sie sich erfolgreich widersetzt. Ihr liegen nach wie vor die Kleinkinder am Herzen, und daher schmiedet sie schon wieder Pläne für die, die vom staatlichen Sozialsystem noch immer nicht erreicht werden.

Eines ist klar, auch wenn es Verbesserungen gibt – den europäischen Sozialsystemen hinkt das Angebot in Ecuador noch viele Jahrzehnte hinterher. Da „unser“ Bischof heuer in Pension gegangen ist, haben wir keine Möglichkeit, die Dinge von hier aus zu beeinflussen. Aber unser nächster Urlaub ist schon geplant. 2010 werden wir nicht nur die neuen Leute in der Mission kennenlernen und die Beziehungen zu unseren Freunden in Lago Agrio weiter pflegen, sondern auch das Leben „am Land“ besser kennenzulernen.


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