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Unsere eigene Geschichte

Den Entschluss fassten wir im Frühjahr 1989, dann ging alles recht schnell. Der österreichische Entwicklungsdienst suchte gerade unsere Berufe für ein Projekt in Ecuador. Die Zeit bis zum Vorbereitungskurs im Herbst war ausgefüllt mit dem Verlassen der Arbeitsstellen, dem Verkauf von Haus und Auto, Einlagern von Hausrat, ...

Im Januar 1990 reisten wir von München nach Quito, um dort noch 3 Monate unsere Sprachkenntnisse zu verbessern, Land und Leute kennenzulernen und mit den Projektverantwortlichen Kontakte zu knüpfen.

Petra war als Mathematiklehrerin gekommen, aber bald startete der erste EDV-Unterricht und was lag näher, als sie dafür verantwortlich zu machen.

Hannes' Aufgabe war die Führung der Werkstätten: Metallbearbeitung, Schlosserei, Autowerkstatt und Tischlerei. Die Werkstätten dienen einerseits der Ausbildung der Schüler, andererseits müssen zur Finanzierung des Schulbetriebes zusätzliche Mittel aufgebracht werden. Der Staat zahlt - und das nicht immer - nur die Lehrergehälter. Das Geld für Werkzeuge, Instandhaltung und neue Maschinen wird selbst erwirtschaftet.

An Kunden für gute Arbeit mangelt es in Lago Agrio nicht. Allerdings erfordert es einiges Organisationstalent und Phantasie, an diesem Ort die passenden Grundstoffe zu beschaffen oder fehlende Werkzeuge durch Eigenerfindungen zu ersetzen.

In wenigen Monaten hatten wir in unserer Arbeit Fuß gefasst und uns mit der Sprache und unserer Umgebung vertraut gemacht. Uns wurde klar, dass es auch außerhalb unseres Projektes noch viel zu tun gab. Besonders die Kinder hatten unter den schwierigen Bedingungen zu leiden. Gleichzeitig ist klar: Wenn man den Kindern nicht die Möglichkeit zu einer besseren Gesundheitsversorgung und Ausbildung gibt, wird sich die Situation des Landes und seiner Bewohner nie bessern.

Mit der großzügigen Unterstützung von Freunden und Bekannten aus dem Pinzgau konnten wir einigen Projekten in Lago Agrio und Umgebung auf die Beine helfen. So unterstützten wir die Landgemeinde Charapa mit Schulbänken und Unterrichtsmaterial, gaben Starthilfe für das Waisenhaus und finanzieren den Kindergarten "Los Almendros".

Vielleicht vermisst jemand an dieser Stelle eine Stellungnahme zu brennenden Themen wie Globalisierung oder Wirtschafts- und Entwicklungspolitik. Diese Themen haben wir auf dieser Homepage bewusst ausgelassen, gerade weil sie uns so wichtig sind. Wir wollen keine vorgefertigte Meinung verbreiten, sondern dieses Beispiel "Los Almendros" soll für jeden eine Anregung sein, sich selbst eingehend mit den grundlegenden Themen zu befassen.

Im Oktober 2006 wurde der Friedensnobelpreises an Muhammad Yunus, den Gründer der Grameen Bank, verliehen. Derart herausragende Leistungen sind faszinierend und geben uns Mut, an eine positive Entwicklung zu glauben. Und wir können einige Veränderungen selbst in Lago Agrio miterleben, wie z.B. das Entstehen einer Filiale der Grameen Bank in Lago Agrio.

Es sind aber nicht nur die Nobelpreise, die die Welt verändern. Das Projekt des Kinderhauses zeigt, dass es auch für einen kleinen privaten Personenkreis möglich ist, eine wirksame Verbessserung eines großen Problems herbeizuführen. Natürlich haben in diesem Beispiel auch glückliche Zufälle zum Erfolg beigetragen. Nicht jeden Tag findet man eine Projektleiterin wie Señora Melania und nicht jeden Tag trifft man auf Menschen, die etwas gegen die Ungerechtigkeiten in dieser Welt unternehmen wollen.

Letzte Aktualisierung: Oktober 2006


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